Ausblick auf das Jahr 2025

Mitgliederversammlung 2024

 

Ausblick des Vorstandes auf das kommende Jahr

Wir fangen mal mit einem positiven Ausblick an. Wir werden für das nächste Jahr wieder einen Mietvertrag erhalten, diesmal ohne Probleme.

Wenn man sich einmal die Planung der Stadtverwaltung für den Innenstadtbereich anschaut, sieht man, dass im Bereich der ehemaligen Inselmannhalle das neue Rathaus als riesiger Klotz entstehen soll, auf dem ehemaligen Skygelände wird die Fa. Semmelhaack einen weiteren großen Klotz mit Wohnungen und Geschäften hin bauen, allerdings, so die Planung, mit aufgelockerter Fassade. Im jetzigen Skulpturenpark an der Krückau sollen Wohnblocks entstehen, so dass der Bereich dazwischen, der dann von großen Bauten eingeschlossen ist, erst dadurch einen richtigen Marktcharakter erhält, so sagt es der Baudezernent Herr Bredemeier. Elmshorn ist die am dichtesten besiedelte Stadt im Norden und, wenn wir unseren Oberbürgermeister richtig verstehen, soll sie noch weiter wachsen. Die Planung ist, die grundsätzliche Bauhöhe von vier auf sechs Stockwerke zu erhöhen.

Was bei dieser Planung unter den Tisch fällt oder nur nebenbei betrachtet wird, ist das soziale Zusammenleben, ist die Identifikation mit der Stadt, in der man lebt, und ist der Blick auf die Geschichte der Stadt. Elmshorn hat eine Vergangenheit, und die Reste dieser städtebaulichen Vergangenheit sollte man in Gänze bewahren, wie es in anderen Städten auch eindrucksvoll gezeigt wird. Welches Konfliktpotential durch eine immer engere Bebauung einer Stadt entsteht, ist durch diverse Studien bekannt und auch in einigen Stadtteilen Elmshorns sichtbar. Umso wichtiger ist es Räume und Treffpunkte für den sozialen Austausch und ein kulturelles Leben zu schaffen. Dafür wollen wir als Freundeskreis einen kleinen, bescheidenen Beitrag leisten.

Was gibt es für uns zu tun, um, zumindest in Teilen, ein Elmshorn zu schaffen, das den BürgerInnenn gehört, an deren Ausbau die BürgerInnen auch wirklich beteiligt sind.

Wir werden auch in diesem Jahr einige schwere Hürden aus dem Weg räumen müssen, um unserem Wunsch der sozio-kulturellen Nutzung der kleinen Knechtschen Hallen näher zu kommen. Eine der größten Hürden wird dabei sicherlich die Machbarkeitsstudie der BIG zusammen mit der wirtschaftlichen Situation der Stadt sein. Wir werden also einiges damit zu tun haben, die Ergebnisse dieser Studie gerade zu rücken und zu relativieren. Dazu werden wir uns stetig im Stadtumbauausschuss zeigen und unsere Einwände anbringen müssen.

Zum anderen werden wir unsere Kontakte zur Politik, zum Kuratorium, zum Amt für Denkmalpflege und natürlich zu den Medien pflegen und weiter intensivieren, um dort für unsere Belange zu werben und diese Stellen mit Informationen zu versorgen. Wenn wir mit unseren Ideen und Vorschlägen etwas erreichen wollen, dann wird es wichtig sein, dass wir für die Elmshorner Bevölkerung wesentlich sichtbarer werden, als wir es zurzeit sind. Zu häufig bekommen wir die Rückmeldung „ich wusste gar nicht, dass es euch gibt und was das Kranhaus ist“. Das muss sich unbedingt ändern.

Wir würden es sehr begrüßen, wenn wir einen kompetenten Medienexperten/-expertin für unsere Belange gewinnen könnten, der/die bereit wäre sich bei uns zu engagieren und die Medienarbeit übernehmen könnte.

Sichtbarkeit in den Medien bedeutet nicht nur Ankündigung unserer Veranstaltungen, sondern es geht auch darum, zu zeigen, wofür der Freundeskreis steht und warum ein instandgesetztes Kranhaus mit Mantelhalle geradezu unverzichtbar für die Stadt ist.

Alles, was auf unserer Grafik zur Wichtigkeit des Kranhauses für die Stadt Elmshorn aufgelistet ist, muss in die Öffentlichkeit getragen werden, damit niemand mehr sagt, dass Freundeskreis und Kranhaus überflüssig sind. Es werden seitens der BIG  Bedarfe ermittelt, die andere Vereine in Elmshorn haben, welche Bedarfe der Freundeskreis hat, spielt eine untergeordnete Rolle. Es werden Überlegungen angestellt, wer als Pächter des Kranhauses, ob mit oder ohne Mantelhallen, in Frage kommt. Das, was wir seit über zehn Jahren im Kranhaus betreiben, spielt bei diesen Überlegungen keine Rolle. Dass wir der Stadt in diesen Räumlichkeiten den Boden für einen Markt der kulturellen Vielfalt bereitet haben, das wird einfach vom Tisch gewischt. Dass so von oben über das bestimmt wird, was wir geschaffen haben, dagegen sollten wir uns wehren. 

Außerdem haben wir es mit einem neuen Nachbarn zu tun, dessen Ideen mittlerweile Gestalt angenommen haben und der in der Elmshorner Stadtverwaltung nicht auf diese Abwehr stößt wie wir. Er hat seine Ideen und Konzepte und wir haben, schon länger als er, unsere Ideen und Konzepte. 

Hierzu muss auch auf einen Unsicherheitsfaktor für unsere zukünftigen Aktivitäten hingewiesen werden. Die Firma Semmelhaack wird den Raum zwischen den großen und kleinen Knechtschen Hallen freistellen. Sie wollten dazu Rücksicht auf unsere Tätigkeiten nehmen und es, wenn möglich, zeitlich zwischen November und März über die Bühne bringen. Wir hoffen natürlich, dass es so passiert. Im Moment ist von der Firma Semmelhaack in Planung nur zwei Toröffnungen für diesen Zwischenraum zu schaffen und alles andere bleibt bestehen.

 

Wir werden auch fürs nächste Jahr viele Veranstaltungen organisieren und werden uns dazu noch im November mit engagierten Mitgliedern treffen. Auch hierzu sind alle eingeladen, die Ideen haben und mitarbeiten möchten. Gut wäre es, wenn wir mit unseren Angeboten noch mehr in die Breite gehen könnten.

Im Moment haben wir in eine stabile finanzielle Situation. Im kommenden Jahr werden wir uns weitere Sponsoren suchen, um die Finanzen auf sichere Beine zu stellen. Und dann sind wir in einer Situation, in der wir überlegen sollten, dieses Geld für Ausstattung und Ausbau auszugeben. Beispiele: Unsere Bestuhlung ist der Kälte in den Wintermonaten angemessen, es geht sicher auch bequemer. Können wir etwas an der Dämmung machen usw. Das sollten wir alles in den nächsten öffentlichen Vorstandssitzungen, in denen auch gerne Ideen aufgenommen werden besprechen und zügig in die Tat umsetzen.

Unterstützung für diese Vorhaben sollten wir zusätzlich in öffentlichen Fördertöpfen suchen. Es gibt diese Fördermittel nicht nur regional, sondern auch bundes- und europaweit.

 

Wir, d.h. der Vorstand, wird sich also auch im kommenden Jahr dafür einsetzen, vielfältige, niederschwellige Kulturangebote in einem erhaltenswerten, denkmalgeschützten Gebäude der Elmshorner Industriegeschichte, auch wenn es erst nach 1920 erbaut wurde, zu etablieren und das Ganze zu einem Treffpunkt für Jedermann in der Elmshorner Innenstadt auszubauen. Wir sollten aber auch weiter in die Zukunft schauen.

Um noch weiter in die Zukunft zu schauen. Im Moment sind wir in einer Situation, dass im SUA über uns geredet wird, es werden Experten zur Zukunft von Kranhaus Mantelhalle befragt, es wir eine Machbarkeitsstudie erstellt. Allen ist eins gemeinsam, es wird über uns geredet. Die Arbeit und das Engagement, das wir seit über zehn Jahren in den Erhalt des Gebäudeensembles und die Ideen zur kulturellen Nutzung, gesteckt haben, spielt dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Das liegt natürlich auch daran, dass wir gesagt haben, wir, als Freundeskreis, wollen nicht die Betreiber dieser Immobilien sein. Die Konsequenz daraus ist, die Stadtverwaltung schaut mal, wer das Kranhaus, in welcher Form auch immer, übernehmen und führen kann. Machen wir daraus ein Museum, oder mit einem modernen Anbau eine Galerie, oder doch einen Fahrradschuppen? Das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, spielt keine Rolle in diesen Überlegungen!

Das bedeutet, wenn wir dafür sorgen wollen, dass unser Engagement nicht für den Papierkorb war, müssen wir die Strukturen zukunftsfähig machen.